Einmal Sahara und zurück – Die dritte Woche

21.02. – 27.02.2010

Das Wochenende habe ich in Erfoud (Süostmarokko, an der algerischen Grenze) verbracht.Hier sind auch die ersten Ausläufer und Sanddünen der Sahara. 4850 Kilometer waren es bis hierher. Die Achsmanschette ölt. Ich hoffe, dass ich sie wieder hinbekomme.

Zum Glück fand ich wieder einen Computer und einen hilfreichen Einheimischen, der mir beim Verschicken meiner Fotos half. Am Montag bin ich dann doch mit dem Fiat in die Werkstatt, um eine größere Wartung vorzunehmen. Getriebeöl musste aufgefüllt werden und der Luftfilter wurde mit einer neuen Schelle befestigt. Den Preis von 50 Euro hielt ich erst für sehr teuer, dann aber wurde ich vom Mechaniker zum Abendessen mit seiner Familie eingeladen.

Immer wenn ich in Marokko das Thema HIV anspreche, stoße ich auf große Zurückhaltung. HIV genannt Side ist ein großes Tabuthema, keiner will darüber reden.Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verbrachte ich auf einer Olivenplantage. Dort war es sehr ländlich, ohne fließend Wasser und Strom. Trotz der Menschen, die hier um mich sind, fühle ich mich manchmal ein wenig allein. Ich bin manchmal geplättet von der Weite des Landes, den Eindrücken und der Intensität der Kontakte.

Die Olivenfarm

Der Deutsche Thomas Friedrich hat hier eine Farm in einer wunderschönen Kulisse zwischen zwei Bergzügen mit einer Olivenplantage und einer Schafzucht aufgebaut und gibt so vielen Menschen der Umgebung Arbeit und Brot. Er hat 300 Ziegen, 200 Schafe, 32 Bienenkästen und 4.000 Olivenbäume. In dieser Gegend leben sowohl Berber als auch Araber, die aber meist einen sehr unterschiedlichen Lebenskreis haben, sie wohnen auch in getrennten Dörfern. Ali, ein Angehöriger der Ait Serhouchen (benannt nach dem dort verlaufenden Gebirgszugs) ist Vorarbeiter der Farm und wohnt mit seiner siebenköpfigen Familie in einem Zelt hinter dem Haus. Obwohl Räume für ihn angebaut wurden, bevorzugt er sein Zelt. Die ganze Familie, sogar die Großmutter, spricht ein wenig Deutsch, dass sie von Thomas gelernt haben. Zurzeit befinden sich auch zwei schwererziehbare deutsche Jungendliche auf der Farm, die durch das Leben dort wieder zu sich selbst finden sollen. thomasfriedrich1@web.de

 

* Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal 2010 auf www.reise-der-hoffnung.info