28.02.- 06.03.2010
Am Sonntag verabschiedete ich mich von Erfoud und fuhr Richtung Agadir über Ouarzazete. Die Strecke bis Ouarzazete war sehr schlecht, Sand- und Schotterpiste. Zusätzlich nervte ein Sandsturm. Durch die Schlaglöcher löste sich das Schaltgestänge.
Dadurch fielen der dritte unud der Rückwärtsgang aus. Langsames Fahren war angesagt und so brauchte ich für eine Strecke von 200 km 7 Stunden. Am Montag nutzte ich die Grube des Campingplatzes, um die Schäden zu begutachten: Die Schrauben der Getriebehalterung an der Karosserie hatten sich gelöst, von den 3 Schrauben der Kupplung waren 2 verloren gegangen, Motoröl aufgefüllt (auf 6000 km nur 2,5 l verbraucht), Keilriemen und Luftfilter gewechselt.
Dienstag und Mittwoch habe ich die HIV-Station in Agadir aufgesucht. Ich bin freundlich empfangen worden und konnte mit den Ärzten auf der Station Erkrankte besuchen. Es waren berührende Augenblicke für mich, wenn ich die Menschen begrüßte und in ihre Augen sah. Der Chefarzt lud mich zum Abendessen im Kreise seiner Familie ein.
Am Mittwoch war ich mit einem Psychologen unterwegs, der mir nochmals Einblicke in die Therapie ermöglichte. Zum Glück begleitete mich an diesen Tagen eine Dolmetscherin!
Nach einem Tag Pause, an dem ich auch meine weiteren Reiseziele ausarbeitete, begann ich am Freitag mit den Vorbereitungen der großen „Wüstentour“ durch den tiefen Süden Marokkos, quasi an der algerischen Grenza entlang. Der Plan ist, von Agadir nach Mhamid (ganz im Süden) über Tafraoute, Tata, Foum-Zguid. Ob es von Foum-Zguid möglich ist direkt nach Mhamid zu fahren, werde ich wohl erst dort erfahren. Ich füllte meine Wasservorräte auf und kaufte Lebensmittel für ca. 3 Tage Wüste ein, u.a. Ölsardinendosen, Marmelade, Honig, Schokolade (grins). Wasser gibt es in Plastikflaschen überall zu kaufen. Um den Motor nicht durch zu viel Gewicht zu überlasten, plante ich die Benzinreserven erst in Tata aufzufüllen.
Am Samstag brach ich zur ersten Teilstrecke über nach Tafraoute auf. Die Landschaft ist beeindruckend. Eine Straße, die direkt am Abgrund entlang führt, ermahnt einen zu Vorsicht und großer Aufmerksamkeit. Überall blüht und grünt es. Der Fiat schraubte sich bis auf 1600m hoch, so als hätte er nie etwas anderes getan.
* Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal 2010 auf www.reise-der-hoffnung.info
