Einmal Sahara und zurück – Die siebte Woche

21.03. – 27.03.2010

Auch in dieser Woche hatte wieder Besuch aus Deutschland! Eine weitere Freundin kam nach Marrakesch. Sie hatte sich recht kurzfristig zu dieser Reise entschlossen und brachte mir die dringend benötigten Ersatzteile mit. So wurden diese Tage auch für mich zu einer Art Urlaub in Marokko.

Der Fiat hatte eine Verschnaufpause, stand vor dem Hotel in Bahnhofsnähe, wurde bewacht und viel bestaunt. Wir haben uns für 3 Tage einen Leihwagen genommen und so das Land erkundet. Nach einem Sonntagsausflug in Marrakesch in den Jardin Majorelle und in die Souks (Marktviertel im Zentrum), fuhren wir am Montag Richtung Atlantik nach Essaouira (Weltkulturerbe). Dieses Städtchen ist ein Juwel in Marokko. Hier scheint die Zeit still zu stehen und alle Hektik von den Menschen abzufallen. Direkt am Meer genossen wir in einer sauberen Privatunterkunft das Meeresrauschen, den Sonnenuntergang und die morgendliche Stille. Hier traf ich auch 2 Niederländerinnen zum 3. Mal und so verbrachten wir den Abend gemeinsam in einem traditionellen Restaurant.

Nach einem guten Frühstück in einer französischen Bäckerei liefen wir noch einmal die Einkaufsstraße rauf und runter, um uns Proviant für den Tag zu besorgen. Tagesziel war heute Asni im Hohen Atlas Gebirge. Obwohl wir zu zweit waren, fanden wir den Weg dorthin nur mit mehrmaligen Nachfragen. Einer der Auskünfte ca. 50 km vor Asni lautete, dass die Straße wegen der Schneeschmelze unpassierbar wäre. Da aber recht viel Verkehr herschte, trauten wir dieser Aussage nicht wirklich. Nach einer weiteren Stunde Fahrt standen wir dann wirklich vor der weggeschwämmten Fuhrt. Die Menschen wurden an dieser Stelle mit einem recht neu aussehenden Traktor ans andere Ufer gebracht. An beiden Sackgassen warteten Taxen und LKW’s auf die Reisenden. Die Überquerung war schon seit einem Monat nur auf diese Weise möglich. Uns erheiterte die Vorstellung, was in Deutschland in so einem Fall los wäre! Da die Dämmerung einsetzte fuhren wir zurück nach Marrakesh.

Den nächsten Tag verbrachten wir wieder im Hohen Atlas. Faszienierende Landschaft, dörfliche Einfachheit, reißende Gebirgsflüsse, viele Kurven, extreme Steigungen – für den Fiat wäre dies zu viel geworden! In 2650m Höhe ein idyllischer Talkessel, einige Touristen und ein sehr neuer Doppelsessellift, der uns bis auf 3260m brachte. Überwältigender Ausblick auf die anderen hohen Berge! Auch in Marokko gibt es Skigebiete und sie wirken recht modern! Hundemüde kehrten wir am Abend ins Hotel zurück. Ach ja, in diesem Hotel habe ich das erste Mal in all den Wochen meine Wäsche zum Waschen gegeben.

Am Donnerstag packten wir, ich brachte meine Freundin im Fiat (!) zum Flughafen und dann führte mich mein Weg noch einmal Richtung Osten nach Ar-Rachidia. Ich wollte Thomas noch einmal treffen.

Das Wochenende verbrachte ich dann am Rand der Wüste, schon mit dem Wissen, dass die Rückfahrt unmittelbar bevorstand.

Burkhard auf dem Treffen der Touareg und Berber - Bild 1
Burkhard auf dem Treffen der Touareg und Berber - Bild 1
Burkhard auf dem Treffen der Touareg und Berber - Bild 2
Burkhard auf dem Treffen der Touareg und Berber - Bild 2

* Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal 2010 auf www.reise-der-hoffnung.info